Lindenfels. Keine Guten und keine Bösen saßen den Lindenfelsern am Montagabend im Bürgerhaus gegenüber. Mit diesen Worten zumindest setzte Stadtverordnetenvorsteher Rudi Schmidt die Arbeit der fraktionsübergreifenden Konsolidierungsgruppe in den Zusammenhang. Denn das Sparpaket, dass die AG in wochenlanger Arbeit geschnürt hatte und erstmals präsentierte, sorgte in vielen Punkten für kollektives Nach-Luft-Schnappen bei den Lindenfelsern: Grundsteuer B ab 2013 auf 500 Prozentpunkte rauf, die Gewerbesteuer ab kommendem Jahr um zehn Prozent höher. Einsparungen beim Schwimmbad, beim Schulbus, bei Kultur und Touristik. Höhere Gebühren für Wasser und Abwasser – die Liste war lang.

Angst vor Abwanderungen

Auf die Lindenfelser Bürger kommen damit einige finanzielle Belastungen zu – entsprechend deutlich fiel so manche Wortmeldung aus, mit der sich das Podium um Stefan Ringer (SPD), Jochen Ruoff (Grüne), Klaus-Peter Stricker (LWG/CDU), Erster Stadtrat Otto Schneider, Jürgen Erhardt (Grüne), Ingo Thaidigsmann (SPD) und Alexander Strohmenger (LWG/CDU) konfrontiert sah: Für junge Familien gehe bei einer derart hohen Grundsteuer B der Anreiz verloren, sich in Lindenfels anzusiedeln. Was bringe es, das Schwimmbad zu erhalten, so ein Einwand, wenn es keine Nutzer mehr gebe? Auch Abwanderungen von Unternehmen wurden prognostiziert angesichts der geplanten Erhöhung der Gewerbesteuer. Bemängelt wurde zudem, dass die nötigen Sanierungskosten für das Schwimmbad im Sparkonzept unberücksichtigt blieben. Heftige Kritik riefen die geplanten Kürzungen im Feuerwehr-Etat hervor. Der Angst vor einem unzureichenden Brandschutz setzte die Konsolidierungsgruppe aber die Tatsache entgegen, dass gesetzliche Vorgaben an die Feuerwehrausstattung Einsparungen nur bis zu einem bestimmten Punkt möglich machen. [mehr…]

Lindenfels muss sparen, wo es wehtut – Lindenfels – Bergsträßer Anzeiger – Region – morgenweb.